Schweiz
Legales Kiffen in Zürich: Ein Pilotprojekt
Erfahre alles über das Zürcher Pilotprojekt zur Cannabis-Legalisierung: kontrollierter Konsum, Prävention und spannende Einblicke in die Zukunft.
In der Schweiz gibt es ein ambitioniertes Projekt, das weltweit Aufmerksamkeit erregt: „Züri Can – Cannabis mit Verantwortung“. Seit August 2023 dürfen 2100 registrierte Zürcherinnen und Zürcher im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie legal Cannabis konsumieren. Dieses dreijährige Pilotprojekt wurde ins Leben gerufen, um den gesellschaftlichen Umgang mit reguliertem Cannabiskonsum besser zu verstehen und politische Grundlagen für die Zukunft zu schaffen.
Worum geht es bei „Züri Can“?
Das Ziel des Projekts ist klar: Zu untersuchen, wie eine regulierte Abgabe von Cannabis die Gesundheit, das Konsumverhalten und den Schwarzmarkt beeinflusst. Die teilnehmenden Personen, die mindestens 18 Jahre alt sein müssen, können in ausgewählten Apotheken und sogenannten Social Clubs Cannabisprodukte erwerben. Die Qualität der Produkte wird dabei streng kontrolliert, was einen sicheren Konsum gewährleisten soll.
Erste Ergebnisse und Herausforderungen
Nach über einem Jahr zeigt sich ein vielschichtiges Bild. Während das Interesse am Projekt anfangs enorm war, ebbte es für einige Teilnehmende nach einer Weile etwas ab. Dennoch berichten viele, dass sie die kontrollierte Abgabe und die hohe Qualität der Produkte schätzen.
Ein Kritikpunkt der ersten Monate war die begrenzte Auswahl an Produkten. Daraufhin wurde das Sortiment erweitert, um die Vielfalt zu erhöhen und den Bedürfnissen der Konsumierenden besser gerecht zu werden.
Wie wirkt sich die Legalisierung auf das Konsumverhalten aus?
Interessanterweise konsumieren mehr als die Hälfte der Teilnehmenden mindestens viermal pro Woche Cannabis. Einige wenige haben jedoch bemerkt, dass sie Schwierigkeiten haben, ihren Konsum zu reduzieren. Hier greifen die Präventionsmaßnahmen des Projekts: In den Social Clubs wird den Teilnehmenden auf Augenhöhe Unterstützung angeboten, um einen problematischen Konsum frühzeitig zu erkennen und zu steuern. Diese Ansätze scheinen effektiver zu sein als traditionelle Präventionsmodelle.
Cannabis in Zürich: Ein Schritt in die Zukunft?
Die Studie soll bis Oktober 2026 laufen und liefert wichtige Erkenntnisse, die für eine mögliche Legalisierung in der Schweiz von Bedeutung sein könnten. Das Modellprojekt zeigt bereits jetzt, dass eine kontrollierte Abgabe von Cannabis nicht nur gesundheitliche Vorteile hat, sondern auch dazu beitragen kann, den Schwarzmarkt einzudämmen.
Für Besucherinnen und Besucher Zürichs könnte das Projekt bald ganz neue Perspektiven eröffnen – etwa in Form von legalem Cannabiskonsum in einem sicheren und verantwortungsvollen Rahmen.
Ein Vorbild für andere Länder?
Während viele Staaten noch mit der Legalisierung zögern, bietet Zürich einen klar strukturierten Weg, wie regulierter Cannabiskonsum in einer urbanen Gesellschaft aussehen könnte. Es bleibt spannend, wie die endgültigen Ergebnisse der Studie die weltweite Debatte über die Legalisierung von Cannabis beeinflussen werden.
Das Projekt „Züri Can“ zeigt, dass eine Legalisierung von Cannabis durchaus gelingen kann, wenn klare Regeln und Präventionsmaßnahmen vorhanden sind. Wer also Zürich besucht, hat nicht nur die Chance, die wunderschöne Stadt am Zürichsee zu entdecken, sondern vielleicht auch die Zukunft des Cannabiskonsums live zu erleben.